Palm Springs - Paradies in der kalifornischen Wüste
- chiara-schramm
- 24. Apr.
- 7 Min. Lesezeit
Palmen, Wüste, Berge und beeindruckende Architektur, das ist Palm Springs in a nutshell wie man so schön sagt. Der nicht so kleine Ort liegt im US-Bundesstaat Kalifornien etwa zwei Autostunden (ohne Stau) von Los Angeles entfernt.

Ich konnte mir ehrlich gesagt anfangs gar nicht so viel drunter vorstellen, nur dass es sehr schön sein sollte und ich immer mal hin wollte. Dies wurde dann im April möglich als ich einen Besuch in Palm Springs mit einem Roadtrip von LA nach Phoenix, Arizona, verbunden habe.
Von Frankfurt aus ging es mit Lufthansa auf dem 11h Flug nach Los Angeles, wo wir auch unseren Mietwagen abholten. Wenn man an die Westküste fliegt, benötigt man ohne Frage ein Auto - auch wenn kein Roadtrip geplant ist. Auf direktem Wege ging es dann in Richtung Palm Springs mit einem Stau nach dem nächsten, aber das ist typisch Los Angeles Area und Kalifornien.
Nach einigen Bergschluchten, Tälern und über die Berge hinweg sind wir spät abends in Palm Springs angekommen und erst mal ins Bett gefallen.
Tag 1 - American Breakfast & Aerial Tramway
Wie startet man am besten in den Tag? Richtig, mit einem typisch amerikanischen Frühstück. Wir entschieden uns für Denny's, eine Art Diner Franchise mit allen möglichen Sorten an Pancakes, Waffeln, Omlettes und French Toast und das alles sogar mit Kalorienanzahl - love it. Gestärkt für den Tag fuhren wir zum ersten Sightseeing spot, Aerial Tramway. Im Visitor Center am Fuße des Bergmassivs erkundigten wir uns noch schnell über weitere Hotspots in der Stadt. Zwischen den Bergen fuhren wir zur Basis der Aerial Tramway, wo sie abfährt. Die Seilbahn führt von der Station unten im Tal über vier Kilometer hoch an die Spitze des Berges des Mount St. Jacinto State Park. Die Kabine der Seilbahn dreht sich dabei und ermöglicht eine 360 Grad Panorama Aussicht über die atemberaubende Landschaft - sie gilt übrigens als "World's Largest Rotating Tram Car". Nicht ohne Grund.

Gerade morgens ist es relativ gut besucht und wenn man keine Tickets online vorreserviert hat, beträgt die Wartezeit gut eine Stunde. Es gibt jedoch ein Restaurant, einen Souvenir Shop und einen schön gestalteten Außenbereich, in dem man sich aufhalten kann.
Dann war es soweit: Mit ca. 50 weiteren Personen fing das Boarding der Kabine an. Trotz der vielen Gäste, war es nicht beengt und man konnte den wunderschönen Ausblick genießen. Die knapp 10 minütige Fahrt führt über die schroffen Felsen und grünen Schluchten des Chino Canyon. Der letzte Teil der Fahrt ist extrem Steil, dabei hat man das Gefühl die Felsen an jener Seite berühren zu können. Zu sehen wie sich die Pflanzen und die Landschaft vom Startpunkt aus ändern ist wirklich einzigartig.

Unten im T-Shirt gestartet, oben Mütze und Fleecejacke ausgepackt: Durch den extremen Höhenunterschied, spürt man dies auch deutlich in der Temperatur. Und: es lag sogar Schnee. Wer hätte das gedacht, da man praktisch von Wüste umgeben war. Auch auf der Bergspitze gibt es viel zu entdecken: Das Restaurant, natürlich noch ein Souvenir Shop, aber das Highlight sind die Wanderwege, die durch den Nadelwald des Mt. San Jacinto State Parks führen. Auf der anderen Seite schweift der Blick über die Weite der Wüste und Palm Springs unter einem - ein unglaubliches Erlebnis.
Nach der kleinen Wanderung, bei der ich leider keine Mountain Lions gespotted habe - schade - ging es wieder nach unten. Die Fahrt war definitiv das Highlight: Der conductor spielte nämlich dabei das Lied "Free Fallin" - ein wenig anxiety kam dabei schon auf, aber auch gute Stimmung, denn jeder hat leidenschaftlich mitgesungen. :D
Den Tag ließen wir in Downtown Palm Springs ausklingen, wo es sogar free unlimted parking gibt, was sehr sehr ungewöhnlich für die Staaten ist. Downtown ist super schön gestaltet mit kleinen Boutiquen, Restaurants und Museen. Spontan entschieden wir uns für einen süßen Snack in Form eines Date Shakes (Dattel-Shake), der eine Spezialität der Palm Springs Area ist. Bei Lappert's Ice Cream, die schon eine berühmte Institution sind, gibt es den besten überhaupt - cremig, süße, dattelig.

Eigentlich schon eine Mahlzeit an sich, stand aber noch Abendessen auf dem Plan, etwas herzhaftes nach dem leckeren Sugar Shock: Ein gutes Stück New York Style Pizza. Ja, die Pizza ist sehr anders, als die in Europa oder überhaupt. Bei NYPD Pizza entschied ich mich für ein Stück mit Bacon und Meatballs, delicious. Und damit endete der erste Tag mit einem kleinen Spaziergang durch die Straßen von Downtown zurück zum Auto.
Day 2 - Mid-Century Architecture
Der Tag startete mit einem leckeren Frühstück im Café Jefa. Das charmante Coffee House liegt in einem kleinen Hinterhof und bietet Innen- sowie Außenplätze. Innen befinden sich zusätzlich noch ein keiner Schmuckladen und eine Papeterie. Eine Portion Dulce de Leche French Toast - wow! - und ein Chai Latte waren der perfekte Start in den Tag. Außer, dass das Essen vor den Getränken serviert wurde, leider ein kleines Manko.

Was ich unbedingt sehen wollte: Das Elvis Presley Honeymoon Home. Es steht für den Inbegriff der Mid-Century Architektur, für die Palm Springs berühmt ist und was genau mein Ding ist, wie sich herausgestellt hat. Das Haus kann nur von außen bestaunt werden, allerdings werden Touren während der Modernism Week in der Stadt angeboten. In der gesamten Nachbarschaft, in der das Honeymoon House steht, ist ein Gebäude schöner als das andere: die gepflegten Vorgärten, das klare Linien gepaart mit organischen Kurven und umsäumt von Palmen vor der Kulisse der Berge. Es ist unbeschreiblich schön.

Während die Häuser bewundert wurden, erblickte ich ein Open House Schild. Open Houses sind ganz normal in den USA. Meistens werden am Wochenende dann einige Häuser, die zum Verkauf stehen, der Öffentlich zugänglich gemacht, um den Verkauf anzuregen natürlich. Und wir haben uns das natürlich nicht entgehen lassen eines der architektonischen Meisterwerke von Innen zu bestaunen. Nach dem Rundgang stießen wir gegenüber auch direkt auf die nächste typisch amerikanische Überraschung, einen Garage Sale. Dort stellte sich sogar heraus, dass die Dame starke Beziehungen zu Deutschland hat und früher mit Donna Summer gesungen hat - super cool! Das sind immer die Geschichten, die einem am meisten im Kopf bleiben, authentische Geschichten von Menschen auf Reisen.

Der letzte Stop für den Tag war das Frank Sinatra Haus, allerdings wurde etwas viel interessanteres entdeckt: Robolights. Die etwas andere Kunst Installation ist von einer ansässigen Person rund um sein Haus kreiert worden. Ich fand die Kunst eher creepy muss ich gestehen, allerdings lässt sich ja über Geschmack bekanntlich streiten. Aber macht euch selbst ein Bild. ;)
Day 3 - Chasing Waterfalls & Brunch
Schon von Anfang an stand Indian Canyons ganz oben auf der Bucketlist, denn dieser Hike ist einer der bekanntesten und schönsten. Allerdings hatten wir kein Glück.
Geschlossen, weil wir zu spät dran waren.
Geschlossen, wegen Überfüllung (schon um 10 Uhr morgens).
Geschlossen, wegen Tribal Week (das Gebiet gehört noch der indigenen Bevölkerung dort)
Also, Plan B war dann spontan Tahquitz Canyon, bei dem es auch einen Wasserfall geben sollte. Man startet in einem kleinen Häuschen am Fuße des Berges und wird erst einmal auf Klapperschlangen hingewiesen und darf erst starten, wenn man genug Wasser im Rucksack hat. Darauf wird penibel geachtet. Der knapp drei Kilometer lange Rundweg führt wortwörtlich über Stock und Stein. Allerdings ist der Pfad sehr gut erkennbar und bietet unverwechselbar spektakuläre Motive: das steile, schroffe Gebirge, der kleine Fluss und die ganzen Pflanzen, die neben dem Wasser so gut gedeihen.

Endlich, nach einer guten Stunde, der Wasserfall. Schon von Weitem hört man das Rauschen und Plätschern des Wassers, das sich die Felswand hinunterstürtzt. Natürlich war dann auch eine kleine Abkühlung geplant. Was nicht geplant war - dass die Füße gefühlt abfallen, weil das Wasser unnormal kalt war. Länger als ein paar Sekunden habe ich es nicht ausgehalten.

Erschöpft, hungrig, aber happy war der Plan zu neuen Kräften zu kommen. Das geht am besten bei einem leckeren Brunch bei Lola Rose, einer Rooftop Bar, Restaurant und Pool in einem. Die Inneneinrichtung glänzte durch minimalistisches Design, das dennoch Gemütlichkeit ausstrahlte. Ganz klare Empfehlung an dieser Stelle: das Avocado Brot. Die ganze Atmosphäre mit Blick nach draußen auf den Pool und die Musik mit Live-DJ war einfach Urlaubsfeeling pur.

Da das Restaurant sich Downtown befindet, sind wir natürlich direkt dort geblieben, um noch ein wenig was zu entdecken. Und tatsächlich haben wir ein kleines Museum entdeckt, welches die Geschichte von Palm Springs zeigt und auch ein kleinen Tante Emma Laden sowie ein Haus aus früheren Zeiten nachgebaut hat. Auch kleine, neue Boutiquen und Kristallshops wurden nicht nur besucht und nicht immer mit leeren Händen verlassen. Eine super süße Instagram Fotomöglichkeit befindet sich in einer Passage hinter dem Starbucks, bei dem bunte Engelsflügel als Wandgemälde kreiert wurden. Wenn man diese Passage bis zum Ende durchläuft stößt man auch auf das wahrscheinlich bekannteste Wahrzeichen von Palm Springs: die überdimensionale Marylin Monroe Statue, unweit des Palm Springs Art Museum. Mein persönliches Highlight: Ich habe einen echten road runner gesehen. Die Vogelart, die man aus den Looney Toons kennt.
Day 4 - Relax, Relax, Relax
Der letzte Tag in Palm Springs fing gaaanz entspannt an, indem der Morgen und Vormittag am Pool verbracht wurden und ein wenig (viel) Sonne getankt wurde. Zum Glück konnte ein Sonnenbrand erfolgreich vermieden werden.
Ein köstliches lateinamerikanisches Lunch gab es dann wieder in der Stadt bei Tacquila, die ausgefallene Street & Gourmet Tacos sowie Tequila Flights anbieten.

Bei Dave & Buster's einer riesigen Spielehalle mit jeglichen Games wie Air Hockey, Virtual Reality Spielen, Autorennen und so vielem mehr war am Abend erst mal zocken angesagt. In der Arcadehalle könnte ich persönlich Stunden verbringen, denn es macht einfach so viel Spaß. Schade, dass es sowas nicht hier in Deutschland gibt. Nachdem fleißig Punkte bei den vielen Spielen gesammelt wurden, lösten wir diese gegen einen kleinen Gewinn im Shop ein. Für etwas Großes hat es dann doch nicht ganz gereicht.

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